C³ Curious Circus Collective

Curious Circus Collective (C3)
C3 ist ein selbstorganisiertes, basisdemokratisch arbeitendes Zirkuskollektiv, ursprünglich bestehend aus 16 Artist_innen und Musiker_innen, mit österreichischer, deutscher und französischer Staatsbürger_innenschaft. Seit Oktober 2011 entwickelt das Kollektiv Bühnenstücke in relativ konstanter Besetzung. Die Artist_innen waren zwischen 24 und 36 Jahre alt. Fast alle von ihnen sind fertig ausgebildete Artist_innen, Musiker_innen oder bildene Künstler_innen. In ihrer Arbeit verbinden sie Zirkusdisziplinen (Jonglage, Akrobatik, Clownerie) mit unterschiedlichen modernen Ausdrucksformen, wie Theater, zeitgenössischen Tanz, Performance, Licht- und Soundinstallationen. Das ursprüngliche Gründungsmotiv war der Wunsch Auftritts-Möglichkeiten für zeitgenössischen Zirkus in Wien zu schaffen. Es formierte sich eine Gruppe von Menschen, die ihre Nummern einem Wiener Publikum präsentieren wollten. Die Idee eine feste Zirkusgruppe zu gründen wurde von sechs Artist_innen ins Leben gerufen, nachdem diese ein einstündiges, spontanes Nummern-Varieté im 2011 besetzen Kultur- und Sozialprojekt Epizentrum spielten. Die erste gemeinsame Arbeit fand also in einem autonom-politischen Rahmen statt. Danach entstand der Wunsch ein ganzes Zirkusstück zu erarbeiten. Während mehrerer gemeinsamer intensiver Trainingsphasen, wurden die zwei Stücke „reAlice“ (2012) und „Brainsquatting“ (2014) entwickelt. Die Vorstellungen fanden im Theatersaal des ehemals besetzten Ernst-Kirchweger Haus (EKH), einem autonomen Wohn- und Kulturprojekt in Wien, statt, in welchem bereits in den 1990er Jahren das Volxtheater Favoriten auftrat (vgl. Volxtheater Favoriten 1997). Der Eintritt zu den Vorstellungen erfolgte auf Spendenbasis. Das Kollektiv will ein positives Beispiel für solidarische Selbstorganisation darstellen. Mit den Erlösen der Aufführungen wurden mehrere gemeinnützige und politische Projekte unterstützt. Die Einnahmen betrugen in der Regel ca. 1500 Euro pro Spielabend bei jeweils 200 bis 250 Zuschauer_innen. Im ersten Stück „reAlice“ wurde die Geschichte von Alice im Wunderland aufgegriffen und adaptiert. Das Stück wurde siebenmal im EKH, vor jeweils 180 bis 250 Zuschauer_innen, aufgeführt. Das zweite Stück „Brainsquatting“, das von der Gruppe selbst geschrieben und innerhalb von zwei Jahren im Ensemble erarbeitet wurde, kam fünf Mal zur Aufführung. Für die Vorpremiere wurde dem Kollektiv von der MA 3420 der Stadt Wien das Gelände und die Halle der Fabrik Publik vom 25-05.-01.06.2014 überlassen. Ein weiteres von der Gruppe gegründetes Projekt sind die regelmäßig stattfindenden Solidaritätsvarietés (www.varietekh.at). Bisher fanden neun Varietéshows statt (6./7.4.2013; 1./2.6.2013; 16./17.11.2013; 18./19.01.2014; 12./13.04.2014, 9./10.04.2016, 22./23.10.2016; 6./7.5.2017; 7./8.10.2017). Bei den Solidaritätsvarietés, genannt VarietEKH, beziehungsweise Tüwieté (18./19.01.2014) treten Debütant_innen und professionelle Künstler_innen gleichermaßen auf.  Mittlerweile hat sich das Projekt etabliert und auch andere Artist_innen, die nicht zu C3 gehören, übernehmen einen Teil der organisatorischen Arbeit.
Nach „Brainsquatting“ wurde die Zusammenarbeit pausiert, beziehungsweise arbeiten einzelne Artist_innen in kleineren kommerziellen Projekten gemeinsam weiter, weil kleinere Projekte i.d.R. finanziell leichter umsetzbar sind. Noch immer gibt es einen starken Zusammenhalt zwischen den Mitgliedern des Kollektivs. Wöchentlich trifft sich ein Großteil der Gruppe zum gemeinsamen Training. Da uns die Arbeit im Kollektiv jedoch so viel Freude bereitet und uns persönlich und künstlerisch stark bereichert, gehen wir das Abenteuer ein und suchen jetzt um Förderungen an um unseren Traum von einer kollektiven professionellen Arbeit verwirklichen zu können. Um eine gemeinsame, größere Produktion, wie das geplante Zirkusmusical durchzuführen, sind die Darsteller_innen auf Fördergelder angewiesen. André Reitter und Ruth Biller haben bereits von den Förderungen der BKA profitiert. Das von Anna Thiemann organisierte Burgkinovarieté wurde ebenfalls vom BKA gefördert.